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Praxis

Dr. rer. soc. Marc Dressel
Dipl. Psych. und Psychologischer Psychotherapeut
  • alle Kassen
  • Termine auf Vereinbarung

Goethe-Str. 10
79100 Freiburg

 

 



Tel.:    0761 285 33 32
Fax:    0761 610 23 63
email: dr.dre2sel@online.de
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Inhalt:

Einführung
Zuordnung
Die Symptome
Häufigkeiten und Verlauf
Anti-Depressive Medikation

Kognitive Verhaltenstherapie
Zusammenfassung
Literatur

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Informationen zum Thema "Depression"


Einführung

Der Begriff „Depression“ ist zum Modewort geworden. Praktisch jeder benutzt diesen Begriff, um alltägliche Gefühle der Frustration, des Unglücklich-Seins oder der Traurigkeit und Niedergeschlagenheit zu beschreiben. In der Psychiatrie bezeichnet dieser Begriff eine klar definierte Krankheit, die von den Betroffenen nicht selten als die "schlimmste aller Krankheiten" beschrieben wird. Keine andere psychische Störung ist mit einem so hohen Leidensdruck und Suizid-Risiko verbunden.

Zuordnung

Bei der Depression handelt es sich um eine psychische Krankheit, die zur Gruppe der Affektiven Störungen gehört. Als Affektive Störungen werden alle psychischen Störungen bezeichnet, die im Besonderen auf einer Veränderung des Gefühlslebens beruhen.

In der Gruppe der Affektiven Störungen sind zwei Richtungen von Stimmungsveränderungen zu beobachten.

  • Depressive Verstimmung: Ein Gefühlszustand, bei dem Trauer, Angst und Niedergeschlagenheit vorherrscht.

  • Manie: Ein Gefühlszustand, bei dem eine anhaltend gehobene Stimmung, übertriebener Fröhlichkeit und hohe Aktivität besteht.

Die Symptome einer Depression

Mindestens fünf der folgenden Symptome müssen über einen Zeitraum von 2 Wochen bestehen, um von einer Depression im psychiatrischen Sinne zu sprechen:

1.      Es besteht eine Verstimmung, die als depressiv, unglücklich, niedergeschlagen und hoffnungslos beschrieben werden kann.

2.      Vermindertes Interesse oder Freude an allen oder fast allen Aktivitäten.

3.      Appetitverlust bzw. Gewichtsverlust (ca. 1kg in der letzten Woche oder 5 kg im vergangenen Jahr).

4.      Schlaflosigkeit oder frühes Erwachen ohne wieder einschlafen zu können.

5.      Energielosigkeit und Müdigkeit.

6.      Psychomotorische Unruhe (Rastlosigkeit) oder Verlangsamung.

7.      Gedanken der Wertlosigkeit oder übermäßige bzw. unangemessene Schuldgefühle.

8.      Wiederkehrende Gedanken an den Tod oder Suizid.

9.      Verminderte Fähigkeit zu denken oder sich zu konzentrieren.

Kernsymptome sind immer die depressive Verstimmung und/oder die erheblich verminderte Aktivität.

Zu Häufigkeiten und Verlauf

  • Das Risiko einmal im Leben  an einer Depression zu erkranken beträgt für Frauen 10 – 25%, für Männer 5 – 12%.

  • Man geht davon aus, dass 5 – 9% der Frauen und 2 – 3% der Männer aktuell an einer Depression erkrankt sind.

Die Zahlen zeigen deutlich auf, daß es sich bei der Depression um eine wirklich sehr häufige psychische Erkrankung handelt. Das Erkrankungsrisiko ist unabhängig von ethnischer Gruppe, Bildungsgrad, Einkommen oder Familienstand. Das Risiko irgendwann an einer Depression zu erkranken ist bis zu dreifach erhöht (4 – 24%), wenn ein Elternteil von Depression betroffen ist oder war. Von einer genetischen Disposition ist daher auszugehen.

Eine Depression kann in jedem Alter beginnen, wobei das durchschnittliche Ersterkrankungsalter um Mitte 20 liegt. Ungefähr 2/3 der Patienten mit einer Depression erholen sich im Zeitraum eines Jahres von der Erkrankung. Bei ungefähr 50 – 60 % mit einer einzelnen Episode ist mit dem Auftreten einer weiteren Episode zu rechnen. Man spricht dann von einer rezidvierenden Depression. Keine andere psychische Erkrankung ist mit einer so hohen Selbstmordrate verbunden. Etwa 15% der Betroffenen mit einer schweren Depression sterben an einem Selbstmord.

Anit-Depressive medikamentöse Therapie (Psychopharmaka)

Unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen werden im Gehirn durch winzige Mengen chemischer Botenstoffe, den sog. Neurotransmittern, gesteuert. Mit ihrer Hilfe senden und empfangen Milliarden von Nervenzellen über biochemische Kontaktstellen, die sog. Synapsen, elektrische Botschaften. Psychopharmaka greifen in diese Signalübertragung im Gehirn ein, indem sie den Stoffwechsel an den Synapsen modulieren. Das physiologische Modell geht davon aus, daß ein Mangel an den Neurotransmittern Noradrenalin und Serotonin (heißen Monoamine) Depressionen verursacht. Antidepressiva sind dadurch wirksam, dass sie die Verfügbarkeit beider Monoamine im Gehirn gezielt erhöhen. Die antidepressive medikamentöse Behandlung braucht leider Zeit. Auch bei gutem Ansprechen des Patienten ist das Abklingen der depressiven Symptmatik erst nach zwei bis vier Wochen zu erwarten.

Kognitive Verhaltenstheapie

Eine wissenschaftlich gut fundierte psychotherapeutische Behandlung der Depression eröffnet die kognitive Verhaltenstherapie. Die kognitive Verhaltenstherapie zeigt sich in Studien als innerhhalb von eingen Wochen  wirksam und zeigt sich langfristig der reinen Behandlung mit Psychopharmaka überlegen. Diese Therapieform geht davon aus, dass dysfunktionale Verhaltensweisen und verzerrte Denk- und Bewertungsmuster depressive Gefühlsreaktionen nach sich ziehen oder sie zumindest aufrechterhalten.

Leitsatz:

„Die Menschen werden nicht durch die Ereignisse, sondern durch ihre Sicht der Ereignisse beunruhigt.“


Das kognitive Modell der Depression geht von drei kognitiven Mustern aus, um das psychische Substrat der Depression zu erklären. Alle anderen Symptome des depressiven Syndroms werden als Folge des Aktivierung  negativer kognitiver Muster angenommen:

Negative Sicht der eigenen Person. Dies beinhaltet geringe Selbstachtung, Selbstablehnung, Insuffizienzvorstellungen, irrationale Entwertungen der eigenen Person. Der Patient neigt dazu, seine unangenehmen Erfahrungen einem psychischen, moralischen und physischen Mangel seiner selbst zuzuschreiben.

Negative Sicht der Umwelt. Dies beinhaltet die Vorstellung von unüberwindlichen Belastungen und Hindernissen, die ihn den Patienten daran hindern, seine Lebensziele zu erreichen. Aktuelle Erfahrungen werden ständig negativ als Niederlagen und Enttäuschungen interpretiert.

Negative Sicht der Zukunft. Alles erscheint dem Patienten hoffnungslos und aussichtslos. Der Patient hat die Überzeugung, dass derzeitigen Schwierigkeiten und Leiden ewig weitergehen werden. Er erwartet beständig Mühsal, Frustrationen und Benachteiligungen.

Das fundamentale Ziel kognitiver Therapie ist es, demn Patienten dabei zu helfen, seine Kognitionen und seine Schemata zu erkennen und zu verändern. Um dies zu erreichen werden folgende Therapiebausteine verwendet:

  • Erklärung der Hauptannahmen der kognitiven Therapie.

  • Funktionelle Analyse der kognitiven Prozesse anhand spezifischer Situationen und Identifikation der dabei auftretenden Denkweisen und Schemata.

  • Infragestellen und diskutieren der festgestellten Kognitionen.

  • Suche und Ausarbeitung alternativer Interpretationsweisen, die eine realitätsgerechtere Sicht der Ereignisse ermöglichen.

  • Umsetzung der neuen Interpretationsweisen in den Alltag.

Der Förderung von Aktivitäten kommt bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen aus der Sicht der Kognitiven Verhaltenstherapie ebenfalls ein wichtiger Stellenwert zu. Ziel der Interventionen muss es sein, neue Quellen von Bestätigung und Erfolg zu schaffen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass unerreichbare Ziele und Wünsche nicht weiter verfolgt werden. Dies bedeutet, dass erwünschtes Verhalten gefördert, die Anzahl potentiell positiver Ereignisse und Aktivitäten erhöht wird und dem Patienten die dazu notwendigen sozialen Fertigkeiten vermittelt werden. Die Aktivierung muss schrittweise und geplant ablaufen. Überforderungen sind unbedingt zu vermeiden.

Zusammenfassung

Der vorliegende Beitrag zum Thema "Depression" sollte einen kurzen Überblick über die Erkrankung und insbesondere die psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten im Rahmen der Verhaltenstherapie darstellen. Auch wenn die Erkrankung den betroffenen Personen immer wieder die Hoffnung nehmen will - Depressionen sind erfolgreich behandelbar!

 

Literatur:

Hautzinger, M. (1997). Kognitive Verhaltenstherapie der Depression. Beltz-Verlag.

Seligman; M (1995). Erlernte Hilflosigkeit. Beltz-Verlag.


  - Diese Seite wurde zuletzt am 29.07.14 aktualisiert.